#1 Bericht zu globalem Privatvermögen – Abkommen zwischen Vatikan und Peking – Neues von der Seidenstrasse

            04.10.2018         
69. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China

Am 1. Oktober 1949 rief Mao Zedong die Volksrepublik China ins Leben. Mit dem 69. Nationalfeiertag beginnt die Goldene Woche und das Milliardenvolk ist im Reisefieber.

Mehr zur neuen Reiselust der Chinesen sowie eine Auswahl anderer Themen finden Sie bzw. findet Ihr, geehrte Leserinnen und Leser, in dieser ersten Ausgabe von Sinoskop, dem China-Blog.

China stellt globale Vermögensmittelklasse, Europa hinkt hinterher

Im aktuellen „Global Wealth Report“ der Allianz werden Geldvermögen und Verschuldung von Privathaushalten in über 50 Ländern verglichen. Global stiegen die privaten Geldvermögen im vergangenen Jahr um 7,7%.

Während Deutschland mit 5,1% leicht über dem europäischen Durchschnitt liegt, ist das Reich der Mitte mit satten 14% Spitzenreiter. Rund 500 Millionen Chinesen sind dem Bericht zufolge seit 2000 in die globale Mittelklasse aufgestiegen. Zur Oberklasse der Vermögenden zählen weitere 100 Millionen. Das Wohlstandswachstum verschiebt sich weiter nach Fernost.

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Vatikan und Peking schließen Abkommen

Mit der Religionsfreiheit ist es oftmals alles andere als leicht in China, nicht nur für Anhänger des Islam oder von Falun Gong. Auch die Hälfte der etwa 12 Millionen Katholiken im Reich der Mitte lebt ihren Glauben in der sogenannten Untergrundkirche und ist staatlichen Repressalien ausgesetzt. Kern des jahrzehntealten Streits ist die Frage, wer die chinesischen Bischöfe ernennen darf, der Vatikan in Rom oder die Partei in Peking. Jetzt wurde nach langem Ringen ein neues Abkommen zwischen Vatikan und chinesichen Regierungsvertretern in Peking unterzeichnet.

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung bezeichnet der ehemalige Bischof von Hong Kong, Joseph Zen, das Abkommen als “Selbstmordpakt” und beklagt, die Stimmen der chinesischen Katholiken blieben in Rom ungehört:

“Der Vatikan hat schon lange die offizielle Kirche an den Strippen der KP hofiert und die Untergrundkirche zu Kompromissen und zum Schweigen angehalten.”

“Chinas Regierung kann nun mit Unterstützung des Pabstes darangehen, die Untergrundkirche auszulöschen.”

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Neues von der Seidenstraße

Rückblick: Anfang September 2013 legte Präsident Xi Jinping in der kasachischen Hauptstadt Astana den Grundstein für das Megaprojekt “Neue Seidenstraße”.

Fünf Jahre später umfasst die “One Belt One Road” (OBOR) oder “Belt and Road Initiative” (BRI) bereits Kooperationsvorhaben mit über 100 Staaten und internationalen Organisationen.

Europa: Das EU-Mitglied Griechenland unterzeichnete jüngst eine Absichtserklärung zum Seidenstraßenprojekt. Nach Ungarn und der Tschechischen Republik ist Griechenland damit das dritte EU-Land, welches ein MoU (Memorandum of Understanding) mit der Regierung in Peking unterzeichnet hat. Bilaterale Abkommen wie diese zeigen, dass eine gemeinsame und abgestimmte Haltung der EU gegenüber China weiterhin fehlt, ob in Griechenland, Osteuropa oder dem Westbalkan.

Die Antwort der EU auf das Seidenstrassenprojekt soll die sogenannte “Konnektivitätsstrategie” werden. Um den drohenden Machtverlust und den Einfluß China’s in Osteuropa und Zentralasien etwas entgegenzusetzen, setzt die EU auf den “europäischen Weg”: Mit Multilateralismus, verbindlichen Regeln, Werten, und Qualitätsstandards möchte die EU punkten und sich als Gegenmodell zum chinesischen Jahrhundertprojekt behaupten. Bis 2027 sollen hierfür etwa 123 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden.

Asien: Überschuldung und dadurch entstehende Abhängigkeiten sind Kritikpunkte, die in letzter Zeit immer öfter im Zusammenhang mit dem Seidenstrassenprojekt genannt werden.

Und es folgen Taten, wie z.B. in Malaysia. Dort hat der neue Premierminister Mahathir einen Baustopp für das gigantische Immobilienprojekt namens “Forest City” verhängt. Einmal fertig gestellt, sollte die $100 Milliarden teure Retortenstadt in Küstennähe Wohnraum für 700.00 Personen bieten. Das die Wohnungen fast ausschließlich von Chinesen gekauft und bewohnt werden sollen, findet der neue Premier unakzeptabel, wie die NZZ berichtet.

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