#30 Umwelt: FCKW-Quelle in China

China Umwelt Klimagipfel
Umweltverschmutzung in China

We must speed up the construction of a system of ecological civilization and ensure that the ecology and environment is fundamentally improved by the year 2035″

Xi Jinping im Mai 2019 (Reuters)

Anstieg trotz Verbots, FCKW-Quelle in China

Der Einsatz der extrem umweltschädlichen Flourchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) unterliegt seit 1987 strengen Auflagen und ist seit 2010 generell verboten. Dieser internationale Konsens galt als ein Riesenerfolg, sowohl politisch für die internationale Staatengemeinschaft (siehe auch: Klimagipfel in Polen) als auch für den konkreten Umweltschutz. Dank der Umsetzung des Montreal-Protokolls wurde das Ozonloch wieder kleiner und die Konzentration von FCKW in der Erdatmosphäre nahm ab. Die VR China gehört auch zu den Unterzeichnerstaaten.

FCKW-Quelle in China entdeckt

Jedoch stellten Wissenschaftler bereits 2012 einen erneuten Anstieg von FCKW fest, insbesondere von Trichlorflourmethan (CFC-11). Besonders hoch waren die Werte in Ostasien. Letztes Jahr gab eine in Nature veröffentlichte Studie dann Aufschluss über die Herkunft. Die Quelle ist inzwischen zweifellos bekannt und liegt in den nordostchinesischen Provinzen Shandong und Hebei. Dort scheinen einige Industrien die schädlichen Stoffe weiterhin und illegalerweise in der Produktion einzusetzen, z.B. für Schaumstoffe oder in Kühlschränken, ungeachtet der negativen Auswirkungen für Mensch und Umwelt.

Zuständig für die Umsetzung des Montreal-Protokolls ist der Multilaterale Fond des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Dieser veranstaltete im März einen mehrtägigen Workshop in Peking, wo man u.a. an der Errichtung eines Messsystems der Atmosphäre sowie mehrerer Testlabore für Industrieprodukte arbeitet.

Die chinesische Regierung verspricht ihrerseits, den Einsatz der gefährlichen Substanzen zu beenden und alle dafür nötigen Maßnahmen zu ergreifen. Gleichzeitig zitiert die staatliche Global Times den Sprecher des Umweltministeriums, welcher der (westlichen) Berichterstattung widerspricht und sagt, man habe in China „keinen großflächigen illegalen Einsatz von CFC-11“ feststellen können.

Das kurze Video der Umweltorganisation Environmental Investigation Agency zeichnet ein anderes Bild der Lage:

Vom 27-31. Mai findet die 83. Sitzung zum Montreal-Protokoll statt, wo das Thema der FCKW-Emissionen aus China sicher auf der Tagesordnung stehen wird.

Mehr dazu:

WELT: FCKW-Emissionen in China

BPB: Ozon(schicht) erklärt

NYT: FCKW in Ostchina

DRADIO: Verbotene FCKW-Nutzung


Beitragsbild: By JungleNews – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=45195619

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