#100 Filme aus China auf der Berlinale 2023

Filme aus China Berlinale
Poster des Films Meng Lijun von 1940

Die 73. Filmfestspiele in Berlin finden dieses Jahr  (16.-26.02.23) wieder wie zu vorpandemischen Zeiten statt. Und auch dieses Jahr sind zahlreiche der internationalen Beiträge aus der chinesischsprachigen Welt. Ein Überblick zu den Filmen aus China auf der Berlinale 2023.

Filme aus China auf der Berlinale 2023

Langfilme, Kurzfilme, Animationen. Größtenteils männliche und wenige weibliche Filmemacher aus China sind auf der diesjährigen Berlinale vertreten. Die meisten Beiträge stammen vom chinesischen Festland, während Hongkong und Taiwan 2023 wenig vertreten sind. Mehrere Beiträge setzten sich mit dem Leben in den 1990er Jahren auseinander. Auch wird chinesisches Leben in Südkorea thematisiert. Erwähnenswert ist hier die einst bestbezahlte Schauspielerin der Volksrepublik, Fan Bingbing. Seit ihrem monatelangem Verschwinden 2018 im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung ist ihre Filmkarriere auf dem chinesischen Festland beendet. Zu sehen ist sie weiterhin in südkoreanischen und internationalen Produktionen. Auf der Berlinale ist sie in dem Film Green Night zu sehen.

Teil der Jury um die Vergabe der Goldenen und Silbernen Bären ist der Hongkonger Regisseur und Produzent Johnny To:

Von den 1980er bis zu den 2000er Jahren gab er dem Genre des Kriminalfilms eine neue Form, die noch heute als Bezugspunkt für die jüngere Generation asiatischer Filmemacher*innen dient. (Webseite Berlinale)

Wie 2019 nehmen zwei Produktionen aus China am diesjährigen Wettbewerb um den Goldenen und Silbernen Bären teil.

Im Sinoskop: Filme aus China, Hongkong und Taiwan auf der Berlinale 2023

Art College 1994 / 艺术学院

Der Animationsfilm Art College 1994 (2023) des Regisseurs Liu Jian feiert Weltpremiere und nimmt am Wettbewerb um den Goldenen Bären teil. Der Film handelt von einer Gruppe zukünftiger Absolventen einer Kunsthochschule in Südchina in den 1990er Jahren. Es ist die Zeit der Öffnung, des rasanten Fortschritts und Veränderungen:

Mit schwarzem Humor eigener Art erzählt Liu Jian von den Hoffnungen und künstlerischen Träumen einer ganzen Generation auf der Schwelle zum Erwachsenenalter. (Webseite Berlinale)

2017 wurde Lius Animationsfilm Have a Nice Day (好极了)im Wettbewerb der Berlinale uraufgeführt.

Bai Ta Zhi Guang (The Shadowless Tower) / 白塔之光

Ein weiterer häufiger Gast auf der Berlinale ist Zhang Lu, mehrere seiner Filme feierten in Berlin Weltpremiere. Dieses Jahr ist er mit dem Melodrama Bai Ta Zhi Guang (The Shadowless Tower) im Hauptwettbewerb um den Goldenen Bären vertreten.

(Screenshot: Youtube)

Fukuoka war Zhang Lus Beitrag auf der Berlinale 2020:

Shen Hai (Deep Sea) / 深海

3D-Animationsfilm von Tian Xiaopeng über die Reise der kleinen Shenxiu durch eine Traumwelt auf der Suche nach ihrer Mutter im Auge der Tiefsee.

Green Night / 绿夜

Spielfilm der Regisseurin Han Shuai über zwei chinesische Immigrantinnen in der Unterwelt der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.

Mit ihrem Spielfilmdebüt Han Nan Xia Ri (Summer Blur) gewann Han Shuai 2021 den Großen Preis der Internationalen Jury für den Besten Film im Wettbewerb Generation Kplus bei der Berlinale:

Xue yun (Absence) / 雪云

Debütfilm von Wu Lang, gedreht auf der Insel Hainan über die Suche “nach den Spuren des Alten und Vertrauten im Neuen”:

Han Jiangyus Aufmerksamkeit gilt toten Fischen und langsam auf dem Grill verendenden Hummern. (Webseite Berlinale)

Why Try to Change Me Now / 平原上的摩西

Filmadaption von Zhang Dalei des preisgekrönten Romans „Moses on the Plain“ von Xuetao Shuang über einen Mord an einem Taxifahrer in einer Industriestadt im Nordosten Chinas in den frühen 1990er-Jahren.

2021 gewann Regisseur Zhang Dalei den Silbernen Bären für seinen Kurzfilm Xia Wu Guo Qu Le Yi Ban (Day is Done):

Ming On (Mad Fate)

“Esoterischer Neo-Noir vor der Kulisse einer undurchdringlichen Millionenstadt” (Berlinale) des Hongkonger Filmemachers Soi Cheang.

2021 nahm Soi Cheang mit dem Hongkong-Thriller Limbo an der Berlinale teil:

Míng tian bi zuo tian chang jiu (Tomorrow Is a Long Time) / 明天比昨天

Jow Zhi Weis Spielfilmdebüt handelt von “prekären Existenzen im Moloch Singapur”.

Der verwitwete Schädlingsbekämpfer Chua und sein Sohn Meng sehen sich auf je eigene Art mit den Folgen gewaltsamer Vorfälle konfrontiert, auch mit Gedanken von Reue. (Webseite Berlinale)

Kurzfilme aus China auf der Berlinale 2023

That Day, on the River / 發光的河

Regisseur Lei Leis Film Breathless Animals, feierte auf dem Berlinale Forum 2019 seine Weltpremiere. Der knapp 40-minütige Film That Day, on the River ist sein diesjähriger Beitrag.

Zeitungsausschnitte, historische Fotos und ein Film über eine Basketballspielerin [dienen] als Ausgangsmaterial für eine Annäherung an die Kindheit seines Vaters in der chinesischen Provinz. (Webseite Berlinale)

Qin mi (Daughter and Son)

Kurzfilm von Cheng Yu über die Beziehung von Sachiko und Ming. (Trailer auf der Berlinale-Webseite).

“All Tommorow’s Parties” (Wo De Peng You) / 我的朋友

Kurzfilm von Zhang Dalei, der in China während der Asienspiele 1990 spielt.

Ein behutsam erzähltes, nostalgisches Porträt einer vergangenen Zeit. (Webseite Berlinale)

2021 gewann Zhang Dalei mit Xia wu guo qu le yi ban (Day Is Done) den Silbernen Bären für den besten Kurzfilm:

Huo jian fa she shi (When a Rocket Sits on the Launch Pad) / 火箭发射是

Dokumentarischer Kurzfilm von Bohau Liu über die 15-jährige Fang, die mit der Mittelschule fertig ist und über ihre Träume spricht, während das Leben vorbeirauscht.

Xiaohui he ta de niu (Xiaohui and His Cows) / 小晖和他的牛

Kurzfilm der Regisseurin Xingyin Lao.

Ein seelenvoller Schrei nach Liebe in kapitalistischen Zeiten. (Webseite Berlinale)

Yi shi yi ke (Now.Here) / 一时一刻

Kurzfilm von Hao Zhao.

Wen Hui glaubt fest daran, der geborene Torhüter zu sein, auch wenn niemand mehr weiß, wie er zum Fußball gekommen ist. (Webseite Berlinale)

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Beitragsbild: 国华影业公司, Public domain, via Wikimedia Commons

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